Rundschreiben
17. Nov. 2025

Einführung von T7 Release 14.1

Deutsche Börse-Rundschreiben 054/25

1.  Einführung

Die Deutsche Börse plant, T7 Release 14.1 am 18. Mai 2026 für die Handelsplätze Deutsche Börse Xetra und Deutsche Börse Frankfurt einzuführen. Der Start der Simulation für T7 Release 14.1 ist für den 23. März 2026 geplant.

Dieses Rundschreiben informiert die Xetra T7-Handelsteilnehmer über den Zeitplan für das T7 Release 14.1, den geplanten Umfang und den Kommunikationskalender.

Es ist geplant, mit T7 Release 14.1 die folgenden Verbesserungen einzuführen:

  • Einführung der Quote Request Solution im Handelsmodell Fortlaufende Auktion mit Market-Maker
  • Einführung der Enhanced Drop Copy-Schnittstelle für die Kassamärkte
  • Einführung der Auction Volume Discovery im Handelsmodell Continuous Trading mit Auktionen

Start der Simulation:    23. März 2026
Start der Produktion:    18. Mai  2026

Bitte beachten Sie auch, dass die alten „ETI Order Order Handling Requests“ nur im Modus der Rückwärts-kompatibilität von T7 Release 14.1 verfügbar sein und mit T7 Release 15.0 ganz abgelöst werden. Dies ist in den „T7 Release 13.1 Release Notes“, Abschnitt 3 beschrieben.

2.  Erforderliche Tätigkeiten

Die Handelsteilnehmer werden gebeten, die vorbereitenden Schritte für die Software-Readiness für das neue T7 Release 14.1 am 18. Mai 2026 einzuleiten.

3.  Details der Initiative 

A. Einführungszeitplan und Kommunikationskalender für T7 Release 14.1

Bitte entnehmen Sie den Einführungszeitplan und den Kommunikationskalender dem Anhang.

Der Einführungszeitplan im Anhang gibt einen Überblick über den zeitlichen Ablauf.

Der Kommunikationskalender führt alle wichtigen Termine auf, zu denen Dokumente für T7 Release 14.1 veröffentlicht werden, einschließlich bestehender Dokumente, die für T7 Release 14.1 überarbeitet werden.

Im Dezember 2025 wird die Frankfurter Wertpapierbörse (FWB®) die detaillierten, vorläufigen Release Notes veröffentlichen, in denen die funktionalen und technischen Erweiterungen aufgeführt sind, die in T7 Release 14.1 verfügbar sein werden.

Die Deutsche Börse wird eine dedizierte Simulationsumgebung zur Verfügung stellen und bittet Handelsteilnehmer und Independent Software Vendors (ISVs), ihre Handelsapplikationen unabhängig von der T7-Produktion umfassend zu testen.

Neben der T7 Release-Simulation können Handelsteilnehmer und ISVs auch die T7 Cloud-Simulation nutzen, die es ermöglicht, gegen die aktuellen T7 Produktions- und Simulationssoftware-Versionen zu testen. In dieser Umgebung können die Handelsteilnehmer vordefinierte Marktszenarien initiieren und spezifische Strategien einfacher testen als in einer gemeinsam genutzten Umgebung. Die T7 Cloud-Simulation ist permanent (24/7) zu einem festen Preis pro Stunde über eine SSL-verschlüsselte Internetverbindung zugänglich. Die T7 Cloud-Simulation startet im Vorfeld der regulären Release-Simulation.

Weitere Informationen zur T7 Cloud-Simulation finden Sie auf der Deutsche Börse-Website www.cashmarket.deutsche-boerse.com unter dem folgenden Pfad:

Daten & Tech > Technologie > T7 Cloud Simulation

B. Umfang von T7 Release 14.1

Der folgenden Abschnitte geben einen Überblick über die funktionalen Erweiterungen, die in T7 Release 14.1 eingeführt werden.

Einführung der Quote Request Solution im Handelsmodell Fortlaufende Auktion mit Market Maker

Mit T7 Release 14.1 führt die Deutsche Börse die Quote Request Solution (QRS) im Handelsmodell Fortlaufende Auktion mit Market Maker ein (derzeit nur für strukturierte Produkte am Handelsplatz Deutsche Börse Frankfurt (MIC: XFRA) verwendet).

Die QRS wird eingeführt, um eine bestimmte Anfrage eines Handelsteilnehmers an den jeweiligen Market Maker/Emittenten eines strukturierten Produkts zu ermöglichen. Nach der Antwort auf die Anfrage durch den Market Maker/Emittenten kann der Handelsteilnehmer die Antwort annehmen, die zu einer vollständigen Ausführung der Order des Teilnehmers innerhalb der nächsten Auktion führen kann.

Die neue Funktionalität ähnelt der QRS-Funktionalität des Handelsmodells Fortlaufende Auktion mit Spezialist (weitere Einzelheiten finden Sie in der „T7 Release 14.0 Functional Reference“, Version 3, Chapter 5.7.3 Quote Request Solution), berücksichtigt jedoch die Besonderheiten dieses Handelsmodells. Der Hauptunterschied besteht darin, dass jede QRS-Order, die nach einer vorherigen erfolgreichen Verhandlung in T7 eingeht, eine Auktion auslöst. Sofern es zu keiner Ausführung kommt, wird die QRS-Order am Ende der Auktion gelöscht, wenn der Timer noch nicht abgelaufen ist. Dies ist für den jeweiligen Market Maker/Emittenten wichtig. Für die Handelsteilnehmer gibt es keinen Unterschied zwischen den beiden Funktionalitäten.

Einführung der Enhanced Drop Copy-Schnittstelle für die Cash-Märkte

Aktuell bietet die Deutsche Börse einen „Listener-Broadcast“ für Handelsteilnehmer an, die damit einen konsolidierten Feed aller Orderaktivitäten ihres Geschäftsbereichs erhalten können. Der Listener-Broadcast bietet „Drop Copies“ für Standard-Orders in Sessions innerhalb desselben Geschäftsbereichs an, enthält jedoch keine Lean Orders (die ausschließlich an die Session gebunden sind, in der die Lean Orders eingegeben wurden).

Basierend auf T7 Release 14.1 wird die Deutsche Börse eine neue Enhanced Drop Copy („EDC")-Schnittstelle einführen, die einen umfassenden Überblick über alle Orders (einschließlich Lean Orders) bietet. Der Service richtet sich an Handelsteilnehmer und Clearing-Mitglieder, die ihre Vorhandels-Risikoüberwachung verbessern oder sich einen vollständigen Überblick über ihren Orderbestand einschließlich Lean Orders verschaffen möchten.

Daher wird die Deutsche Börse die T7-Systemlandschaft um ein neues dediziertes EDC-Gateway zur Anbindung an die Schnittstelle erweitern. Wie bei der bestehenden EDC-Schnittstelle für Eurex wird die Schnittstelle FIX Latest mit Simple Binary Encoding, eigenem Session-Layer und TLS-Verschlüsselung sein. Handelsteilnehmer, die daran interessiert sind, ihren EDC-Broadcast zu nutzen, und Clearing-Mitglieder, die daran interessiert sind, den EDC-Broadcast ihrer Handelsteilnehmer zu erhalten, müssen sich für eine neue EDC-Session anmelden. Zur Laststeuerung muss der Session-Inhalt im T7 Clearer-GUI oder im T7 Admin-GUI konfiguriert werden.

Aus rechtlichen Gründen muss das Clearing-Mitglied die Zustimmung seines Handelsteilnehmers einholen, um dessen Orderfluss zu erhalten. Für die Genehmigung wird das T7 Clearer GUI genutzt, indem eine vom Clearing-Mitglied ausgehende Anfrage für die Genehmigung initiiert wird. Auf die Anfrage zur Genehmigung kann der jeweilige Handelsteilnehmer über das T7 Admin GUI antworten. 

Für Clearing-Mitglieder ist diese Funktion aus Sicht des Risikomanagements besonders nützlich. Das Clearing-Mitglied wird in der Lage sein, eine Vorhandels-Risikoüberwachung durchzuführen, indem es die Orderbuchaktivität seiner Handelsteilnehmer in Echtzeit überwacht. Dieses Angebot ergänzt den bestehenden „Trade Drop Copy“-Service, der für die Clearing-Mitgliedern bereits besteht.

Für die Handelsteilnehmer sind Vorteile für ihr internes Risikomanagement sowie für die Abstimmung vorgesehen. Für die Risikomanagement-Abteilungen beim Handelsteilnehmer kann es von Vorteil sein, Orderdaten in Echtzeit zu erhalten, anstatt die Daten über ihren Handelsbereich zu erhalten.

Einführung der „Auction Volume Discovery“ im Handelsmodell Fortlaufender Handel mit Auktionen

Mit T7 Release 14.1 führt die Deutsche Börse die neue Funktionalität „Auction Volume Discovery" (AVD) für alle planmäßigen Auktionen im Handelsmodell Fortlaufender Handel mit Auktionen auf Xetra ein (Eröffnungs-auktionen, untertägige Auktionen und Schlussauktionen). Durch die Kennzeichnung von Limit- und Market-Orders als „AVD-Orders" wird es den Handelsteilnehmern ermöglicht, eine Ausführung in der ausgewählten Auktion zum jeweiligen Auktionspreis zu erhalten, ohne jedoch den Auktionspreis zu beeinflussen. Broker werden in der Lage sein, AVD-Orders zu verwenden, um die von ihren Endkunden vorgegebenen Beschränkungen bezüglich Teilnahme/Volumen problemlos einzuhalten.

AVD-Orders nehmen nicht an der Preisermittlung in der Auktion teil und werden beim angezeigten indikativen Auktionsvolumen und indikativen Überhang nicht berücksichtigt. Sie werden unmittelbar nach der regulären Preisermittlung in der Auktion aktiviert und nur gegen Orders aus dem verbleibenden Auktionsüberhang oder andere AVD-Orders ausgeführt. Optional können Handelsteilnehmer ihren AVD-Orders eine „Internalisierungs-Kennung" hinzufügen. AVD-Orders aus derselben Geschäftseinheit (Teilnehmerkennung) und identischen Internalisierungs-Kennung werden mit der höchsten Priorität zusammengeführt.

Anhang:

  • Einführungszeitplan und Kommunikationskalender für T7 Release 14.0


Weitere Informationen

Empfänger:

Alle Handelsteilnehmer der Frankfurter Wertpapierbörse (FWB®) und Vendoren

Zielgruppen:

Handel, Technik, Systemadministratoren, Benannte Personen, Allgemein 

Kontakt:

client.services@deutsche-boerse.com

Web:

www.cashmarket.deutsche-boerse.com

Autorisiert von:

Frank Hoba, i.A. Holger Patt


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XETR

Das Markt-Statusfenster gibt Hinweise  zur aktuellen technischen Verfügbarkeit des Handelssystems. Es zeigt an, ob Newsboard-Mitteilungen zu aktuellen technischen Störungen im Handelssystems veröffentlicht wurden oder in Kürze veröffentlicht werden.

Weiterführende Informationen zur Handhabung von Störungen finden Sie im Emergency Playbook, das Sie auf der Xetra Internetseite unter Technologie --> T7-Handelsarchitektur --> Notfallprozesse finden. Detaillierte Informationen zur Kommunikation während einer Störung, zu Wiedereröffnungsmaßnahmen und Handlungsempfehlungen für den Order- und Transaktionsabgleich finden Sie in den Kapiteln 4.2, 4.3 bzw. 4.4. Konkrete Informationen bezüglich der jeweiligen Störung werden während der Störung über Newsboard Message veröffentlicht. 

Wir empfehlen dringend, aufgrund der Hinweise im Markt-Statusfenster keine Entscheidungen zu treffen, sondern sich in jedem Fall auf dem Produktion Newsboard  umfassend über den Vorfall zu informieren.

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